YouTube, WhatsApp oder Instagram – aus dem Leben der meisten Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Sicherer Umgang im Netz dagegen – oft vernachlässigt.
Bruno Lux, ehemaliger Leiter der staatlichen Schulberatungsstelle Niederbayern, machte den Eltern in der Turnhalle klar, dass aus der heutigen Lebenswelt das Internet nicht mehr wegzudenken ist, man sich aber über Risiken bewusst sein sollte. Auch Lux selbst, obgleich zur Generation „digital immigrants“ gehörend, möchte die digitale Welt nicht mehr missen. Doch die damit einhergehenden Risiken würden gerne außer Acht gelassen oder seien zum Teil auch nicht genügend bekannt, warnte er in seinem Vortrag.
Wohl weiß jeder Schüler, dass er fremdes Gedankengut nicht einfach so für sein eigenes ausgeben darf, dass Filme „umsonst online gucken“ nicht unbedingt auch legal sein muss. Doch was macht das? Die Seiten sind frei zugänglich. Man ist ja minderjährig. Und es ist so einfach. Ein Kind, welches bei Social Media ein Bild oder einen Song uploadet, weiterleitet… Macht nichts? Doch! Urheberrecht verletzt, haftbar ab sieben Jahren, Geldstrafe! So fasste Lux den rechtlichen Rahmen zusammen.
Gleiches gelte auch für Cybermobbing. Die Folgen von Cybermobbing im Vergleich zu anderen Formen von Mobbing sind besonders fatal, so der Referent: Das Opfer ist den verbalen und psychischen Angriffen rund um die Uhr ausgesetzt, es gibt keine Möglichkeit, sich zu entziehen. Der oder die Täter agieren teils anonym. Zudem wird bei Cybermobbing mit nur einem Klick ein großes Publikum erreicht. Auch hier beschrieb Lux anhand von schockierenden Praxisbeispielen den Eltern die Folgen für das Opfer, aber auch die straf- oder zivilrechtlichen Folgen für den oder die Täter.
Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung lag beim Umgang mit persönlichen Daten in sozialen Netzwerken. Würden Sie es Ihrem Kind gestatten mit einer Tafel, auf welcher der Name, Alter, Wohnort, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Hobby usw. steht, durch die Stadt zu laufen? Wohl kaum! Warum aber macht man das online?“, regte Lux zum Nachdenken an. Anhand weiterer Erfahrungsberichte sensibilisierte der Referent die Eltern dafür, entsprechende Sicherungseinstellungen zu nutzen und das eigene Kind aufzuklären, damit es nicht alles von sich preisgibt. Ebenso stellte er Seiten wie „klicksafe“ oder „saferinternet.at“ vor, die zusätzliche Informationen zum sicheren Surfen beinhalten.
Bereits am Vormittag konnte Herr Lux unseren Schülerinnen und Schülern aus den unteren Jahrgangsstufen dieses wichtige Thema etwas näher bringen.
Ein herzliches Dankeschön an den Elternbeirat, der diese Veranstaltungen ermöglicht hat.
Interessierte Eltern finden die Präsentation unter diesem Link: 2023_Digitale_Lebenswelten_RS_Aiterhofen