Sie ist eine der jüngsten Überlebenden des KZ Ausschwitz, veröffentlichte ein Buch über die Erinnerungen aus dieser Zeit und informiert Schulklassen als Zeitzeugin über die NS-Zeit. Eva Umlauf setzt sich ein und klärt auf, damit sich die Geschichte nicht wiederholt. Sie steht stellvertretend für die Millionen Menschen, die von den Nazis gedemütigt, inhaftiert und ermordet wurden.
Auf Einladung von Geschichtslehrerin Cornelia Neidl-Fisch kam die fast 82-jährige Eva Umlauf an die Angela-Fraundorfer-Realschule, um die Schüler der 8. bis 10. Klassen über die Greueltaten der Nationalsozialisten zu informieren und das zu schildern, was sie selbst erleiden musste bzw. von ihrer Mutter und von anderen Zeitzeugen erzählt bekam. Eva Umlauf, im Arbeitslager Nováky (Slowakei) geboren, verdankt es einem glücklichen Umstand, dass sie und ihre Mutter die Deportation ins Vernichtungslager Ausschwitz überlebt haben. Die seit 1967 in München lebende Kinderärztin setzt sich seit vielen Jahren für Aufklärungsarbeit ein, hält Lesungen aus ihrem Buch und steht als Zeitzeugin Rede und Antwort.
In der ersten Stunde ihres Besuchs an der AFR las Umlauf aus ihrem Buch „Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen“ vor; in der zweiten Stunde konnten sich die Schüler dann noch genauer erkundigen. Von Fragen nach der Verpflegung im Arbeitslager für die Kinder der Krankenstation („Meist Kartoffelschalen in Wassersuppe – kaum genug Milch für die Kleinsten!“) bis hin zu Überlegungen zu ihrer persönlichen Lebenssituation („Ich bin glücklich, ich habe überlebt und führe ein normales Leben mit allen Höhen und Tiefen.“) gab Eva Umlauf viele authentische und sehr berührende Erfahrungen weiter. Selbst die Tätowierung, welche die Nazi-Schergen ihr als Zweijährige in den Unterarm brannten, zeigte sie den Schülern. Nachdenkliche Stille.
„Ich stelle mich gerne als Zeitzeugin zur Verfügung. Ihr seid die Zukunft. Informiert euch auf vielfältige Weise und überlegt gut, wie ihr handelt. Die Vergangenheit darf sich nicht wiederholen! Es ist eure Zukunft!“, gab Umlauf den rund 150 Schülern mit.