“Herzwerker” – Premiere an der AFR

HerzwerkerEs gibt Handwerker und „Kopfwerker“, doch gebraucht werden auch „Herzwerker“. Also Menschen, die in sozialen Berufen tätig sind. Um diese Berufsbilder Jugendlichen nahezubringen, fand ein außergewöhnliches Theaterprojekt in Kooperation mit der Mittelschule Ittling an der Angela-Fraundorfer-Realschule statt.
Unter der Schirmherrschaft des Sozialministeriums konnte ein Berufsfindungsprojekt der etwas anderen Art nun auch in Aiterhofen durchgeführt werden.Unter der Regie von Jean-François Drozak (Diplom-Sozialpädagoge sowie Theaterpädagoge) begann eine intensive Zusammenarbeit der Mittelschule Ittling mit der Angela-Fraundorfer-Realschule Aiterhofen. Sozialberufe zu stärken, Menschen für Menschen mit Schwierigkeiten zu sensiblisieren und Schüler auf die Attraktivität sozialer Berufe hinzuweisen war das Ziel dieser Aktion. Christiane Niedermeier, Leiterin der Mittelschule Ittling und Wolfgang Zirm, Rektor der AFR Aiterhofen, freuten sich über die gewinnbringenden Möglichkeiten des Projekts und strichen die unkomplizierte Atmosphäre heraus, von der die Zusammenarbeit beider Schulen getragen war.
Durch Vertreter aus sozialen Berufen, die aus ihrem Alltag Begebenheiten schilderten, waren die Acht- und Neuntklässler in die Arbeitswelt dieser Herzwerker eingeführt worden. Daraus waren in nur vier Tagen kleine Spielszenen entstanden, in welchen die Schüler deren Arbeitsalltag darstellten.

Bei der Premiere von „Herzwerker“ befragte Theaterpädagoge und Regisseur Drozak Berufsvertreter zwischen den einzelnen Szenen zu ihrer Tätigkeit und informierte über Ausbildungsmöglichkeiten. Darüber hinaus zeigten die Schüler in ihren Theaterszenen auf eindrucksvolle Art, wieviel Geduld und Toleranz die Mitarbeiter sozialer Berufe neben ihrer fachlichen Qualifikation benötigen. Zugleich konnten die Zuschauer erkennen, welche Bereicherung der Umgang mit Menschen in sozialen Berufen darstellen kann und welche Freude diese Tätigkeiten bereiten können. Diplom-Sozialpädagoge Edwin Adlhoch, Leiter des Horts Ittling, Erzieher Michael Niemeier, Karin Staudinger von der Bildungsstätte St. Wolfgang und Lukas Aumeier, Azubi in der Altenpflege, sprachen über ihre berufliche Motivation und ihren Berufsalltag.Alle waren sich darin einig, dass sie die Abwechslung bei ihren Tätigkeiten schätzen und die Arbeit mit Menschen besonders mögen.

Die acht am Projekt teilnehmenden Schüler zeigten zwischen den Gesprächen gekonnt Szenen aus der Kinder- und Jugendhilfe, aus dem Leben von Behinderten sowie von Senioren in Pflegeheimen. Oft spannend, manchmal witzig, stets jedoch mit einer hohen Sensibilität für die Besonderheiten der dargestellten Situationen, demonstrierten sie beispielsweise das Miteinander und die Kommunikation von Pflegern und Betreuten. Eine mitreißende Form der Wertevermittlung, greifbar werdende Wege der Berufsfindung, kurzweilige Unterhaltung – dies konnten die Gäste in der Turnhalle der AFR erfahren.